DIE WERKE DER SPERRE
UGOVIZZA-FORCELLA NEBRIA

Geschichtlicher Hintergrund und Gliederung

Die Werke der Sperre Ugovizza-Forcella Nebria wurden für die Sperre des Alpenwalls Malborghetto-Valbruna reaktiviert. Diese wurde zwischen 1938 und 1942 errichtet und bestand aus vier Werkgruppen: Malborghetto, Quota 845, Nebria und Valbruna. Während der Reaktivierung Anfang der Fünfziger Jahre aufgrund der Verteidigungsanforderungen gegen die Kräfte des Warschauer Pakts wurde diese in zwei getrennte Sperren unterteilt: Malborghetto, der die gleichnamige Werkgruppe zugeordnet wurde, und Ugovizza-Forcella Nebria, in welche die Werkgruppen Quota 845 und Nebria eingegliedert wurden (die Werke der Gruppe Valbruna wurden nicht reaktiviert). Sieben Werke dieser beiden Gruppen wurden reaktiviert. Im Zuge dessen wurden strukturelle Änderungen vorgenommen, um die Panzerabwehrfähigkeit zu erhöhen, und die mittlerweile unzureichende Bewaffnung zu ersetzen. Am Ende der Wiederherstellungsarbeiten bestand die Sperre aus folgenden Teilen:

  • Werk 1: bestehend aus vier Stellungen für Panzerabwehrkanonen (P) und sechs Stellungen für Maschinengewehr (M);
  • Werk 2: bestehend aus zwei Stellungen M;
  • Werk 3: bestehend aus einer Stellung P;
  • Werk 4 (kann besichtigt werden): in diesem Werk befand sich der Kommandoposten der Sperre, eine Stellung P und sieben Stellungen M;
  • Werk 5: bestehend aus zwei Stellungen P und zwei Stellungen M;
  • Werk 2N (Nebria): bestehend aus zwei Stellungen P und zwei Stellungen M;
  • Werk 3N: bestehend aus einer Stellung P und zwei Stellungen M.

Neben den Werken wurde auch der Panzergraben wiederhergestellt, der sich zwischen den Hängen des Monte Obuas und denen der Alpe Limerza befindet.

In der ersten Hälfte der Sechzigerjahre wurde die Sperre durch die Errichtung von sechs Stellungen verstärkt: drei Stellungen für Panzerabwehrkanonen in eingebauten Panzertürmen (P12, P13, P14) und drei für Maschinengewehr in Panzerkuppeln mit vier Schießscharten (M21, M22, M23). Die Stellungen mit eingebauten Panzertürmen bestanden aus den ausgebauten Türmen von amerikanischen Panzern des Typ M26 „Pershing“, die auf ein Betonfundament positioniert wurden, unter dem sich ein Unterstand befand.

Die letzte Ausgestaltung fand in den Achtzigerjahren statt, in Abstimmung mit dem Bau der A23 und der neuen Eisenbahnstrecke. Aufgrund dieser beiden Verkehrswege wären einige Werke und Stellungen der Sperre nicht mehr benützbar gewesen. Gleichzeitig war es jedoch notwendig geworden, diese neuen Verbindungen zu schaffen. Dadurch ergab sich die Notwendigkeit, neue Befestigungsanlagen zu errichten. Schlussendlich wurden von den acht ursprünglich geplanten Stellungen nur drei errichtet: zwei Stellungen P mit eingebauten Panzertürmen (P15 und P16) und eine Stellung in Panzerkuppeln mit vier Schießscharten (M24).

Zweck

Das Fella-Tal, das mit Österreich und Jugoslawien durch die Pässe Coccau und Fusine verbunden ist und von der Staatsstraße S.S. 13 „Pontebbana“ durchquert wird, hätte sicherlich die zentrale Angriffsachse in den friaulischen Gebirgssektor dargestellt und war genau aus diesem Grund das am stärksten befestigte Gebiet im gesamten Alpenraum.

Die Sperre Ugovizza-Forcella Nebria war die modernste und größte Sperre im Fella-Tal und hatte vorrangig die Aufgabe, das Tal zu sperren, um feindliche Kräfte an der Fortsetzung ihrer Offensive entlang der S.S. 13 zu hindern.

Außerdem sollte sie den Zugang zum Saisera-Tal sperren, das mit dem Dogna-Tal durch einen Fußpfad verbunden ist, wodurch Soldaten zu Fuß die Verteidigungsanlagen des Fella-Tal umgehen hätten können.

Anreise

Die Sperre befindet sich zwischen den Ortsteilen Ugovizza und Valbruna der Gemeinde Malborghetto-Valbruna (Provinz Udine).

Am Ende des Ortes Ugovizza, auf der S.S. 13 „Pontebbana“ in Richtung Tarvis, rechts auf die Straße, die zum Ortsteil Valbruna führt, abbiegen (via Saisera). Etwa 50 Meter nach der Autobahn-Unterführung auf dem Schotterweg auf der linken Seite parken (hier befindet sich ein Holzzaun und ein weiß-roter Schranken). Danach zu Fuß den Weg hinter dem Schranken nehmen. Nach etwa 400 Meter erreicht man eine Lichtung, auf der sich der Eingang zu Werk 4 befindet.

Siehe Karte.

Öffnungszeiten

Das Bauwerk ist im Sommer an einem Sonntag pro Monat sowie an den Weihnachtsfeiertagen (wenn es die Schneelage erlaubt) für die Öffentlichkeit zugänglich.

Kontakt

Verein LandScapes
landscapes.valcanale@gmail.com
+39 334 1249193